Blut, Blutpunkte, Blutvorrat
Vampire ernähren sich von Blut. Ihr Innerstes treibt sie beständig an, ihrem unersättlichen Durst nach Blut nachzukommen. Doch Blut ist nicht gleich Blut. Ein Vampir ernährt sich am liebsten von menschlichem Blut, auf dieses Blut ist sein Organismus ausgerichtet. Tierblut kann eine Alternative sein, aber es schmeckt nicht so gut und es ernährt einen Vampir auch nicht so gut. Es gibt einige Vampire, die sogar das Blut ihrer eigenen Art (Vampirblut) als Nahrung bevorzugen. Ihr Durst ist so groß, dass menschliches Blut sie nicht mehr ausreichend nährt. Vampirblut ist übermäßig nahrhaft und das Trinken desselben mit einem erhebenden, mächtigen Gefühl verbunden. Ganz gleich, was für Blut ein Vampir zu sich nimmt, es führt zu einer Art Rausch, den der Vampir mehr oder minder gut kontrollieren kann.
Vampire werden von Blut mystisch angezogen. Sie schmecken Blut, selbst wenn es unter andere Substanzen gemischt ist. Sie riechen es, wenn es vergossen wird. Geschmack, Geruch und Anblick von Blut sprechen das Innerste eines Vampirs an. Vor allem die Wahrnehmung vampirischen Blutes führt aufgrund des besonderen Aromas zu Regungen des Tiers. Je nach Situation und Verfassung des Charakters ist das Aufwenden von 1 Willenskraftpunkt (Willenskraft) notwendig, um dem Begehren des Tiers Einhalt zu gebieten und nicht wahllos dem Hunger oder der Raserei anheim zu fallen. Jeder Spieler sollte diesen Umstand eigenständig beachten und in sein Spiel einfließen lassen.
Aufnahme von Blut / Biss
Ein Vampir erschließt sich eine Nahrungsquelle (zumeist) mittels Biss. Die meisten Lebewesen werden durch einen Vampirbiss gelähmt und paralysiert. Der Biss erzeugt angenehme, berauschende bis ekstatische Gefühle im Opfer. Ist ein Vampir Opfer eines Artgenossen, ist es ihm möglich, sich über Ausgabe von 1 Willenskraftpunkt (Willenskraft) gegen diesen Effekt zu wehren und sich loszureißen. Menschen, Blutsdiener/Ghule und Tiere können sich in aller Regel nicht vor diesem Effekt bewahren und erliegen dem Biss. Pro Runde kann 1 Blutpunkt aufgenommen werden. Ein Verschluss der Bisswunde erfolgt auf mystische Weise durch einmaliges Lecken über die Wunde. Sterbliche Ziele können sich allenfalls verschwommen, wie in einem Delirium, an das Geschehen erinnern, solange die Nahrungsaufnahme kontrolliert stattfindet. Ein gewalttätiges, brutales Trinken kann indes im Geist des Opfers haften bleiben.
Blutpunkte (BP) & Blutvorrat
Das Blut, das ein Vampir zu sich nimmt, wird seinem Organismus regeltechnisch als Blutpunkte (BP) zur Verfügung gestellt. Ein Blutpunkt ist auf ca. 200 – 250 ml festgelegt. Je nach Generation eines Vampirs ist der maximal mögliche Vorrat an Blutpunkten begrenzt. Die über die Generation festgelegte Maximalmenge an Blutpunkten wird Blutvorrat genannt. Ein Vampir kann zwar mehr Blut zu sich nehmen als die regeltechnische Grenze seines Blutvorrates erlaubt, ihm stehen hierdurch jedoch nicht mehr BP als vorgegeben zur Verfügung.
Die über eine Nahrungsquelle maximal zu beziehende Menge an Blutpunkten variiert. Unter der Voraussetzung, dass die Quelle unverletzt ist und der Vampir bereitwillig bis zum Tod der Quelle trinkt, gelten folgende Angaben als Orientierung:
- Vampir → X Blutpunkte (SL- bzw. Würfel-Entscheid, variabel je nach Blutvorrat des Vampirs)
- Mensch (Erwachsener) → 10 Blutpunkte
- Großes Tier (z.B. Rind oder Pferd) → 5 Blutpunkte
- Mittelgroßes Tier (z.B. Hund oder Katze) → 2 Blutpunkte
- Kleine Tiere (z.B. Vogel oder Ratte) → 1 Blutpunkt
- Blutkonserve → 1 Blutpunkt
Verwendung von Blut
Folgende Aspekte und Aktivitäten erfordern die Aufwendung von Blut und führen demnach regeltechnisch zu einem Verlust von Blutpunkten (BP) und einer Reduktion des Blutvorrats eines Charakters:
- Erwachen – Pro Nacht muss ein Vampir 1 BP aufwenden, um sich zu erheben.
- Vitalität – Möchte ein Vampir vital erscheinen, um sich unerkannt unter Menschen bewegen oder mit diesen interagieren zu können, so muss 1 BP aufgewendet werden. Der Vampir kann hierüber z.B. eine Atmung imitieren, ein lebendiges Hautkolorit erzeugen und sein totes Herz schlagen lassen. Die Effekte halten für 1 Szene an.
- Heilung – Eine Heilung kann nur durch Ausgabe von BP erfolgen.
- Disziplinen – Die Aktivierung übernatürlicher Fähigkeiten eines Vampir-Charakters, Disziplinen genannt, erfordern häufig den Einsatz von BP.
- Zeugung – Für die Zeugung eines Kindes ist mindestens 1 BP erforderlich.
- Blutsdiener – Für die Ernährung und Erhaltung von Blutsdienern/Ghulen muss pro Sterblichem pro Monat 1 BP aufgewendet werden.
- Blutsband – Pro Stufe Blutsband ist 1 BP erforderlich.
Blutkonserven
Blut wird vornehmlich frisch genossen, d.h. direkt vom lebenden Organismus. Eine Befriedigung des inneren Hungers erfährt ein Vampir nur, wenn warmes, lebendiges Blut seine Kehle herab rinnt. Eine Ernährung von Blutkonserven ist zwar möglich, befriedigt einen Vampir jedoch kaum. Spätestens wenn der Vampir seinen Blutvorrat einmal verbraucht, mit Konservenblut aufgefüllt und wiederum einige Blutpunkte verbraucht hat, wird sein Durst ihn in Richtung einer lebenden Quelle führen. Zum Thema Blutkonserven sei angemerkt, dass bei Weitem nicht jeder Charakter freien Zugang zu Blutbanken oder freien Zugriff auf Blutkonserven genießt. Eher im Gegenteil: Dies stellt die Ausnahme dar. Solche Optionen ergeben sich aus den Hintergründen und Aktivitäten eines Charakters, d.h. sie müssen im Spiel etabliert werden. Konserven stellen ein praktisches, sauberes, schnelles und letztlich auch sicheres Mittel der Ernährung dar, somit zählen sie in der Spielwelt als ein interessantes und gefragtes Handelsgut.
Trinken von Toten
Blut toter Organismen ist für die meisten Vampire abstoßend und ungenießbar. Wird es dennoch aufgenommen, wird es erbrochen. Totes Blut ernährt einen Vampir in der Regel nicht. Nur sehr wenige Vampire haben diese anomale Ernährung für sich erschlossen. Ausgenommen von dieser Einschränkung ist eine Quelle, die nicht länger als 1 Szene tot ist.