Guide - Clan Tremere

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Clanswappen Haus und Clan Tremere, Dark Ages / (c) White Wolf

Ein Guide für Tremere-Spieler.

Kurze Einführung über Haus und Clan Tremere: Clans & Blutlinien

In diesem Artikel wird das Spiel in und mit "Haus und Clan Tremere" (oft als "HuC" abgekürzt) behandelt. Aufgrund des Umfangs des Themas können in diesem Artikel nicht alle Aspekte des Clans beleuchtet werden. Für Interessierte und Spieler von Haus und Clan Tremere sollen in diesem "Guide" Grundlagen dargestellt werden. Begleitend und für einen tieferen Einblick wird auf die Originalliteratur der Spielwelt verwiesen.

Wichtig: Für eine stimmige Umsetzung von Haus und Clan Tremere im LARP sind gewisse einheitliche Sichtweisen und Handhaben über und von Haus und Clan Tremere sehr wichtig. Das Spielen eines Tremeres ist mit speziellen Anforderungen verbunden, bietet jedoch auf der anderen Seite auch tolle Möglichkeiten.

Allgemeines

Haus und Clan Tremere ist anders als die anderen Clans. Hierfür gibt es mehrere Gründe und Eigenschaften, die sich in dieser Form bei keinem anderen Clan finden:

  • Haus und Clan stammt von einem sterblichen Magier-Orden ab, nicht von Vorsintflutlichen und Mythen.
  • Haus und Clan hat einen eigenen Codex, der Grundlage der internen Statuten ist.
  • Jeder Tremere ist durch die 1. Stufe des Blutbandes an die Clansführung gebunden.
  • Haus und Clan hat ein internes Rangsystem, inklusive straffer Hierarchie und Befehlskette.
  • Blutmagie / Thaumaturgie ist eine einzigartige Disziplin, unter der Schirmherrschaft von HuC.

Diese Eigenheiten begründen die Struktur, das Denken und das Handeln des Clans – hierauf fußt nahezu alles.

Die genaue Struktur und Funktionsweise des Clans soll an dieser Stelle nicht umfassend beschrieben werden, hierfür sei auf das Clansbuch verwiesen, daher folgen lediglich einige wichtige Stichpunkte:

  • Haus und Clan basiert strikt auf einem hierarchischen System – Abweichungen werden nicht geduldet.
  • Haus und Clan tritt als Einheit auf. Jedes Mitglied repräsentiert den Clan und der Clan repräsentiert jedes Mitglied.
  • Haus und Clan ist ein elitärer Clan. Leistungsstark, einflussreich, zielstrebig, konsequent. Nach außen hin gibt sich HuC diskret-seriös. HuC stellt seine Leistungsfähigkeit in aller Regel nicht unnötig offen zur Schau stellen - solch ein Verhalten lenkt zu viele missbilligende Blicke auf den Clan.
  • Haus und Clan verfährt nach dem Prinzip "Qualität statt Quantität". Es bestehen höchste Anforderungen an (vergleichsweise) wenige Mitglieder.
  • Es wird von jedem Tremere eine anstandslose Ein- und Unterordnung in das interne Rangsystem erwartet. Respekt gegenüber den Vorgesetzten ist Pflicht. (Achtung: Offizieller Respekt bedeutet nicht, dass nicht interne Rangeleien und Konkurrenzen möglich sind. Jene sind sogar mehr oder minder weit verbreitet.)
  • Die einzelnen "Zirkel" (1 bis 7) innerhalb der Rangstufen (Adept / Regent / Lord) weisen keinen einheitlichen Abstand zueinander auf. Das heißt, der Unterschied zwischen A 1 und A 2 ist nicht so groß, wie der, der zwischen A 6 und A 7 liegt.
  • Haus und Clan bezieht seine Rekruten in aller Regel aus gelehrten, elitären Kreisen, d.h., es werden vor allem Personen aufgenommen, die sich in irgendeiner Weise auszeichnen und/oder interessant für HuC erscheinen. Dies können sehr gute Forschungsarbeiten sein, spezielle Begabungen, spezielle Kenntnisse usw. usf. – die hauptsächliche Selektion an Mitgliedern findet also bereits vor einem evtl. Embrace statt, nicht danach. In den Adepten-Zirkeln findet eine weitere Selektion statt. Ausfälle, Fahnenflucht und Untreue auf höheren Stufen sind daher sehr selten. Ab eine bestimmten Zeit/Alter im Clan kann davon ausgegangen werden, dass die Spreu vom Weizen getrennt wurde.

Des Weiteren gibt es noch einige wichtige Abweichungen vom Clansbuch, bzw. der HuC-Version der Pen & Paper Vorlage, die hier erwähnt werden sollen:

  • Nach Clansbuch gibt es verschiedene Fraktionen, Logen und Orden innerhalb des Clans, die sich durch unterschiedliche Überzeugungen und Schwerpunkte unterscheiden. Diese Gruppierungen gibt es in unserer Spielwelt nicht, bzw. liegen sie wenn auf einer höheren Ebene des Clans vor, als dies für unser Spiel eine direkte Auswirkung hätte.
  • Thema Gargylen: Es mag vereinzelt noch welche geben, sie spielen aber in unserer Spielrealität keine Rolle. Heißt im Klartext: Im Gildehaus Marburg gibt es keine Gargylen und die Tremere der Domäne Marburg haben auch keinen Zugriff auf diese Wesen. Viele Tremere wissen zwar von den Gargylen (und ihrer düsteren Geschichte), werden sich aber hüten, hierüber irgendwelche Informationen preiszugeben. Das Offenbaren dieser Informationen würde aller Wahrscheinlichkeit nach große Unebenheiten mit anderen Clans nach sich ziehen. Junge Tremere sind ggf. nicht einmal über diese Wesen in Kenntnis gesetzt.

Haus und Clan Tremere spielen

Jedem Tremerespieler sollte bewusst sein, dass er sich mit der Wahl dieses Clans für einen sehr eigenen, besonderen Clan entschieden hat, der sich in Teilen anders spielt als die anderen Clans.

Außerdem gehen mit dem Tremere-Spiel gewisse Anforderungen an den Spieler einher, über die man sich bewusst sein sollte. Z.B. sollte ein Tremere-Spieler in der Lage sein, sich in eine Rangordnung einzufügen, mit seinen Kollegen an einem Strang zu ziehen, regelmäßigen Austausch mit seinen Mitspielern zu betreiben und auf liberale und/oder exotische Charakter-Konzepte zu verzichten. Ansonsten wird einem dieser Clan kaum Spielspaß und Spielbereicherung sein. Schlimmer noch, man würde das Spiel der HuC-Mitspieler stören. Wenn man jedoch explizit Lust auf diese Grundlagen hat, kann man mit diesem Clan enorm viel Freude erfahren und ein spannendes und schönes Spiel genießen.

Bedingt durch die besondere Organisation des Clans trägt jeder Tremere-Spieler (s)einen Teil der Verantwortung für das HuC-Spiel als Ganzes. Bei keinem anderen Clan wird ein Fehltritt eines einzelnen Mitgliedes in der Öffentlichkeit derartige Folgen für den gesamten Clan haben wie bei HuC Tremere. Die Handlungen eines einzelnen Tremeres können großen Einfluss auf den ganzen Clan haben – positive oder (leider meistens) negative. Eine Begründung hierfür ist, dass Haus und Clan Tremere generell mit äußerst wachen Augen bedacht wird, denn HuC ist im Besitz von Fähigkeiten, über die kein anderer Clan (der Camarilla) verfügt. Dies säht Misstrauen. Viele Figuren der anderen Clans pflegen eine gesunde, vorsichtige, argwöhnische Abneigung gegen HuC. Sie warten in gewisser Weise nur darauf, dass HuC einen Fehler begeht, um diesen mit allen Mitteln auszuschlachten und HuC zu schwächen. Dadurch, dass HuC darauf bedacht ist, wie eine Einheit aufzutreten, wird in solch einem Falle gerade diese "Norm" dem Clan zum Verhängnis.

Diese generelle Verantwortung gegenüber HuC darf daher niemals außer Acht gelassen werden, von niemandem. In gewisser Weise schützt die Befehlskette zwar vor zu großen Fehltritten, aber trotz allem sind sie nicht vollends auszuschließen. Um- und Vorsicht sind geboten.

Das interne wie externe Verhalten von HuC wird weiter unten separat behandelt.

Codex Tremere

Der "Codex Tremere" fasst die elementaren Gesetze und Auflagen innerhalb des Clans zusammen. Er ist als Eid verfasst, den jeder junge Tremere bei seiner Erschaffung rezitieren muss. Vermutlich ist der Codex ähnlich alt, wie Haus und Clan selbst. Die Inhalte dieses Codex sind darüber hinaus Grundlage der internen Rechtsprechung, sollte es zu Verfehlungen kommen.

Jeder Tremere kennt den Codex. Jeder Tremere hat auf diesen Codex einen Eid geschworen. D.h. der Codex ist Pflichtlektüre für jeden Tremerespieler!

Nach außen hin ist der Codex als absolut geheim zu betrachten. Es wird nur wenige Nicht-Tremere geben, die überhaupt von der Existenz desselben wissen und wenn dies so ist, werden diese Personen kaum eine nähere Vorstellung von seinem Inhalt haben.

Neben dem Codex Tremere gibt es laut Clansbuch noch (regionale und/oder Präzedenz-) Erweiterungen, die den sog. "Peripheren Codex" stellen – diese Inhalte sind für unser Spiel nicht von Bedeutung, bzw. müssen vor einer Umsetzung mit der Spielleitung abgeklärt werden.

Codex Tremere - Wortlaut

Ich, [Name], schwöre hiermit immerwährende Loyalität zu Haus und Clan Tremere und allen seinen Mitgliedern. Ich bin von Ihrem Blut und Sie sind von meinem. Wir teilen unsere Leben, unsere Ziele und unsere Erfolge.

Ich werde denen gehorchen, die das Haus zu meinen Vorgesetzten bestimmt und alle Untergebenen mit allem Respekt und Sorgfalt behandeln, den sie sich verdient haben.

Ich werde kein Mitglied des Hauses und Clans Tremere seiner magischen Kräfte berauben, noch werde ich solches versuchen. Dies würde eine Handlung gegen die Stärke unseres Hauses sein.

Ich werde kein Mitglied des Hauses und Clans töten, noch werde ich derartiges versuchen, es sei denn in Notwehr oder wenn ein Magus von einem ordentlich konstituierten Tribunal zum Ausgestoßenen erklärt wurde. Sollte ein Magus zum Ausgestoßenen erklärt werden, so werde ich alles in meiner Macht stehende tun, um einen solchen seiner gerechten Strafe zuzuführen.

Ich werde mich an alle Entscheidungen der Tribunale halten sowie die Wünsche und Entscheidungen des Rates der Sieben und meiner Vorgesetzten respektvoll befolgen. Die Tribunale sollen an den Geist von Tremeres Codex gebunden sein, wie es der Periphere Kodex bestimmt und von einem ordentlich konstituierten Körper von Magi interpretiert werden.

Ich habe das Recht, eine Entscheidung vor ein höheres Tribunal zu bringen, sollte dies zustimmen, meinen Fall zu hören.

Ich werde Haus und Clan Tremere nicht durch mein Handeln gefährden. Noch will ich mich in einer Weise in die Geschäfte der Gewöhnlichen einmischen, dass es Schaden über mein Haus und Clan bringen wird. Ich werde keine Gefahr über den Clan bringen, wenn ich mich mit Teufeln und anderem einlasse, noch werde ich das Feenvolk in irgendeiner Weise stören, so dass es Rache am Haus und Clan üben wird.

Ich schwöre weiterhin, dass ich die Werte und Ziele der Camarilla aufrechterhalten werde, und dass ich die Maskerade einhalten werde. Da diese Ziele mit meinen eigenen Zielen in Konflikt geraten können, werde ich die meinigen nicht in einer Art verfolgen, die unsere Maskerade gefährden könnte. Die Stärke des Hauses und Clans Tremere hängt von der Stärke der Maskerade ab.

Ich werde keine Magie benutzen, um Mitglieder des Hauses und Clans Tremere zu beobachten, noch werde ich sie benutzen um in deren Angelegenheiten zu spähen. Dies sei ausdrücklich verboten.

Ich werde mich nur Lehrlingen annehmen, die auf diesen Codex schwören und sollte sich einer von ihnen gegen das Haus und Clan wenden, so werde ich der erste sein, der sie danieder schlägt und sie der Gerichtsbarkeit zuführt. Keiner meiner Lehrlinge soll Magus genannt werden, bevor er nicht zuvor geschworen hat, den Codex aufrecht zu erhalten. Ich werde meine Lehrlinge mit aller Sorgfalt und Respekt behandeln, den sie verdienen. Ich trete meinen Ältesten das Recht ab, mir meinen Lehrling zu nehmen, sollte befunden werden, dass dieser für dessen Arbeit wertvoll sei. Alle sind Mitglieder des Hauses und Clans und haben sich zuerst an diese Regeln zu halten. Ich werde das Recht meiner Vorgesetzten, solche Entscheidungen zu Fällen, tragen.

Ich werde weiterhin das Wissen des Hauses und Clans vorantreiben und mit allen seinen Mitgliedern teilen, was ich auf meiner Suche nach Wissen und Macht finde. Keine Geheimnisse, die magischen Künste betreffend, sollen geheim gehalten oder erschaffen werden, noch werde ich die Tätigkeiten anderer geheim halten oder verschweigen, die dem Haus und Clan schaden könnten.

Ich verlange, sollte ich diesen Eid brechen, dass ich aus dem Haus und Clan ausgestoßen werden soll. Wenn ich ausgestoßen bin, dann bitte ich meine Brüder mich zu finden und zu erschlagen, auf dass mein Leben nicht in Entwürdigung und Ehrlosigkeit fort fährt.

Ich erkenne, dass die Feinde des Hauses und Clans meine Feinde, und dass die Freunde des Hauses und Clans meine Freunde sind; sowie dass die Mitstreiter des Hauses und Clans meine Mitstreiter sein sollen. Lasst uns als ein Ganzes arbeiten, auf dass wir stark werden.

Ich schwöre hiermit diesen Schwur am [Datum]. Wehe dem, der mich versucht diesen Schwur zu brechen und wehe mir, sollte ich dieser Versuchung nachgeben.

Ruhm und Ehre Haus und Clan Tremere

[Original Codex Tremere aus dem "Clanbuch Tremere", Revised Edition, Verlag "Feder & Schwert"]

Beförderung / Aufstieg

Beförderungen sind ein ganz elementarer Teil der Struktur des Clans. Köpfe, die etwas geleistet haben, werden belohnt. Dies soll Lob und Motivation (auch Mahnung) für den betreffenden Tremere gleichermaßen darstellen, soll ihn anspornen, sich weiter auf dem bisher für gut befundenen Weg vorzuarbeiten. In gewisser Weise ist eine erhaltene Beförderung also die Quittierung, dass in den übergeordneten Stufen Zufriedenheit über die geleistete Arbeit und die Errungenschaften besteht. Für andere Tremere kann die Beförderung eines Kollegen natürlich auch eine Motivation sein, sich mehr zu bemühen – oder zu Frustration führen. Das liegt ganz an der Situation und an den betroffenen Charakteren. Auf der anderen Seite bringt eine Beförderung auch mehr Verantwortung mit sich und somit unweigerlich auch weniger "Gutmütigkeit" bei festgestelltem Versagen. Wenn ein Adept 2 sein Lernpensum nicht zeitgemäß erreicht, wird dem sicher wohlwollender nachgegangen, als wenn ein Adept 5 hierin versagt.

Grundsätzlich können Beförderungen durch verschiedene Leistungen begründet sein, z.B. eine herausragende Einzelleistung oder die Summe aus mehreren Gebieten, in denen eine gute Leistung erbracht wurde. Eine Auswahl an Möglichkeiten:

  • Sehr gute Wissensfortschritte in einem Fachgebiet
  • Erkunden und beforschen von sehr seltenen und für HuC relevanten Themen mit guten Ergebnissen
  • Gute politische, sprich externe Arbeit, HuC Tremere in einer Domäne zum Aufstieg oder dem Erhalt einer günstigen Position verhelfen (ohne Gefährdung des Clans)
  • Geniestreich in der Außenpolitik
  • HuC extern gewissenhaft und zielstrebig vertreten
  • Ein HuC-unkonformes Verhalten eines Clanskollegen aufdecken
  • Oder auch einfach nur "ordentliche" Leistungen auf den beurteilten Gebieten, jedoch mit zeitlich stabiler Bemühung und akkuraten Ergebnissen
  • Und so weiter ...

Eigentlich fällt jegliche sinnvolle, durchdachte (und abgesprochene) und für Haus und Clan positive Arbeit ins Auge, egal, ob es um interne oder externe Belange geht. Nach einem gewissen zeitlichen Rahmen und/oder ab einer bestimmten Menge an "Pluspunkten" steht eine Beförderung an.

Degradierung / Abstrafung

Image by Riccardo Pelati on Unsplash

Tremere organisieren sich nicht ohne Grund über einen Codex, eine klar geregelte Hierarchie und letzten Endes über den 1. Schritt eines Blutbandes an den Inneren Rat. Dies alles dient der "unfreiwilligen Selbstkontrolle". Die Arbeitsweise von HuC fußt auf Struktur und Befehlsketten. Wenn ein Tremere in seinen Anforderungen und Verantwortungen fehlt, folgen früher oder später Konsequenzen. Je nach Schweregrad des Vergehens stehen erst Verwarnungen an. Sollten diese nicht zu dem erwünschten Ziel bzw. zur Besserung führen, werden ernstere Konsequenzen eingeleitet. Bestimmte Vergehen sind per se als schwer zu betrachten und ziehen ebensolche Konsequenzen sofort und ohne Vor- oder Verwarnung nach sich.

Leichte bis mittlere Vergehen können sein:

  • Berichte mehrfach und trotz Mahnung nicht abgegeben
  • Ausbildungssoll nicht erfüllt
  • Beschneidendes Verhalten gegenüber Clanskollegen, welches diese in ihrer Pflichterfüllung behindert
  • Despektierliches Verhalten gegenüber Clanskollegen, vor allem gegenüber Ranghöheren
  • Sich mit definitiv verbotenen (oder für die eigene Rangstufe untersagten) Forschungsgebieten beschäftigen
  • Den übertragenen Aufgaben nicht korrekt nachkommen, sei es zeitlich, inhaltlich oder in der Art und Weise
  • Mangelnde Loyalität gegenüber dem Clan
  • Und so weiter ...

Schwere Vergehen können sein:

  • Wiederholte Auffälligkeiten im Bereich "leicht bis mittel" oder Vergehen derer Stufe von großem Ausmaß
  • Bruch des Codex Tremere
  • Bruch der Traditionen der Camarilla (bzw. sich hierbei erwischen zu lassen, denn in diesem Falle muss HuC dem Geschehen nachgehen und möglicher Weise "aufräumen")
  • Die Reputation des Clans schwächen
  • Thaumaturgie an Nicht-Tremere weitergeben, hier reicht ggf. sogar allein das Vorhaben dazu
  • Blutbänder eingehen, egal, ob zu einem Clanskollegen oder einem Nicht-Tremere
  • Loyalität zum Clan übergehen, missachten, brechen
  • Aus dem Clan "austreten", ihn "verlassen" oder dies wollen / sich den Anarchen oder dem Sabbat anschließen
  • Und so weiter ...

Mögliche Bestrafungen verschiedener Schweregrade (Reihenfolge in etwa aufsteigend, jedoch nicht zwingend):

  • Keine Beförderung: Trotz eigentlich guter Arbeiten auf einem anderen Gebiet als dem, welches Grund des Anstoßes ist, wird eine ggf. angedachte oder anstehende Beförderung nicht durchgeführt.
  • Nachhilfe: Lehrstunden, die (hoffentlich) helfen, das mangelhafte Gebiet aufzufrischen. Nachhilfe kann je nach Mentor "freundlich" oder sehr "unangenehm" ausfallen.
  • Strafarbeit / Zwangsarbeit: Kann alles sein, von "Bibliothek aufräumen!" bis "Unterstützen Sie Ihren Kollegen 1 Jahr - ohne Gegenleistung - bei seinen magischen Studien und Übungen!" und/oder Schlimmeres. Evtl. sind auch Auflagen möglich, die den Delinquenten beauftragen, direkt persönliche Ressourcen zur Wiedergutmachung einzusetzen, z.B. sein Blut für die Durchführung von Ritualen zu geben.
  • Degradierung: Verlust einer oder mehrerer interner Statusstufen. Das inkludiert zumeist auch Einschränkungen der Privilegien, die teilweise an die Statusstufen gekoppelt sind.
  • Körperliche Maßregelung: Hier ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Je nach Grundsätzen / Persönlichkeit des Vorgesetzten können auch solche Maßnahmen bei HuC statuiert werden. Wenngleich vordergründig wohl eher andere Strafen herangezogen werden, ist eine gewisse Unterstreichung von Strafmaßen durch eingängige körperliche Empfindung ggf. ausdrucksstärker …
  • Arrest: Ein Tremere, der die Reputation oder die Stellung von HuC nach außen hin gefährdet oder geschädigt hat, wird im Zweifelsfalle unter Arrest gestellt und verbleibt im stillen Kämmerlein zum Herumbüffeln und Nachdenken. Auf Domänenabende wird er erst wieder geschickt werden, wenn sich die Wogen geglättet haben und/oder wenn man davon ausgehen kann, dass sich solch ein Verhalten nicht wiederholen wird. Im Liverollenspiel bedeutet das, dass der Spieler vorübergehend einen anderen Charakter spielt. Ggf. kann ein Arrest auch ohne besagte äußere Gefährdung als normale Strafe ausgesprochen werden.
  • (Straf-) Versetzung: Je nach vorliegendem Fehlverhalten kann auch definiert werden, dass ein Tremere ad hoc einem anderen Gildehaus unterstellt wird. Z.B. ist der Tremere vielleicht wiederholt extern unmöglich aufgetreten oder ist aus anderen Gründen vor Ort untragbar geworden. Ob sich dieses Gildehaus noch im bespielten Bereich befindet, hängt von der Situation ab. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Charakter, der versetzt wurde, dauerhaft aus dem Spiel rotiert.
  • Blutsband an den Inneren Rat: 2. und / oder 3. Schritt des Blutbandes an die Clansführung (Rat der Sieben). Vor allem höhere Vergehen (oder wiederholte mindere) und Verdacht auf / nachweislich mangelnde Loyalität dem Clan gegenüber werden zu solch einer Maßnahme führen.
  • Tribunal: Umschreibt eine Gerichtsverhandlung innerhalb des Clans. Hierzu ist zu sagen, dass in der Regel der Aufwand für ein Tribunal nur für wichtige Belange eingeleitet wird. Die grobe Masse von Unstimmigkeiten wird nicht über ein Tribunal geklärt. Ausgang eines Tribunals kann alles sein ... das hängt von der Motivation und Einstellung der Richter, von evtl. Zeugen und Beweismaterialien, von der Stellung des Angeklagten und der Stellung des Anklägers usw. ab. Dem Codex bzw. der Theorie nach fällt das Recht, ein Tribunal zu beantragen jedem Tremere zu – in der Praxis ist dies aber selbstverständlich anders geregelt. Status-Grenzen etc. relativieren diesen Anspruch und / oder teilweise wird der Punkt des Anstoßes auch schlicht als für ein Tribunal nicht würdig erachtet.
  • Verwahrung für höhere Zwecke des Clans: Urteil, bei dem die Existenz des Tremeres zwar (vielleicht) erhalten bleibt (oder er geopfert wird), er jedoch keinerlei freie Entscheidung mehr inne hat und lediglich noch für Belange des Clans verbraucht wird. Dies sind sicherlich keine angenehmen Belange. Der Charakter ist definitiv endgültig aus dem Spiel. Todesfolge über kurz oder lang wahrscheinlich.
  • Vernichtung / "Call to Vienna": Stimmt ggf. mit soeben genannter Verwahrung überein. Ob ein zur Vernichtung verurteilter Tremere tatsächlich sofort terminiert oder für andere Zwecke eingelagert wird, kann im Zweifelsfalle davon abhängen, ob der Tremere gefährlich ist für den Clan (intern u/o extern) oder nicht. Ansonsten wandert der Festgesetzte vermutlich erst einmal in ein Verlies, bis eine Verwendung mit vermutlicher / wahrscheinlicher / sicherer Todesfolge gefunden wurde. Motto: Material wird nicht vergeudet. Verstöße von immanentem Ausmaß (Austritt aus Clan) enden de facto in einer sofortigen Vernichtung, ohne wenn und aber oder Verwahrung.

Sicherlich kann man sich noch so einige andere Möglichkeiten der Bestrafung ausdenken - feel free!

Ob eine Bestrafung rechtens ist, bleibt teilweise eine offene Frage. Die Hierarchie lässt einen gewissen Spielraum des Missbrauchs. Auf der anderen Seite können sich Vorgesetzte auch nicht jegliche Willkür erlauben, denn auch sie sind im Zweifelsfalle einer übergeordneten Instanz Rechenschaft schuldig und es können unangenehme Fragen aufkommen. In dieses Thema fällt auch der Punkt, dass ein Regent (zumindest nach Clansbuch) legitimiert ist, einen Adepten ohne jegliche Nennung von Gründen zu vernichten. Aber wie aufgezeigt, es wird auf jeden Fall Fragen zu solch einer Adepten-Vernichtung geben. Man überlegt also auch als Schiedsinstanz besser zweimal, welche Strafe wirklich angemessen und auch notwendig, vor allem aber im Notfalle auch zu rechtfertigen ist. Strafen sind kombinierbar. Außerdem unterliegen sie regionalen Schwankungen: Der Regent in Gildehaus A ist ggf. lockerer eingestellt gegenüber Vergehen als der Regent in Gildehaus Z. Bei gröberen Vergehen wird sich die Bestrafung jedoch kaum bis gar nicht regional unterscheiden. Die Toleranz dessen, was "mit Augen zu" noch gerade durchgeht, vermindert sich, je öfter der betreffende Tremere bereits mit Verfehlungen auffällig geworden ist.

Gegen all diese Hürden und Bestrafungen steht die (stillschweigende) Parole: "Lass Dich nicht erwischen!" – selbstverständlich kann sich ein Tremere eine ganze Menge erlauben, wenn er dies gut zu verbergen weiß. Aber das Risiko, bei solchen Machenschaften doch einmal ins unerwünschte Rampenlicht zu geraten, ist ständig gegeben. Früher oder später wird man vermutlich Probleme in Kauf nehmen müssen. Dennoch gilt das Motto "No risk, no fun!" im Rollenspiel. Das strikte Einhalten der Statuten, das leichte Dehnen oder gar das dreisteste Brechen derselben unterliegt jedem Spieler/Charakter und kann ein spannendes, intensives Spiel bedeuten. Trotz allem sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass jeder Tremere einer langjährigen Kontrolle unterstand und fortwährend untersteht. Krasse Abweichler bleiben eine Ausnahme.

Informationsaustausch & Berichtswesen

Image by Clark Young on Unsplash

Es gibt – verglichen mit den anderen Clans – relativ wenige Tremere. Wenige müssen viel leisten. Entsprechend wählt der Clan nur vielversprechende Personen als Mitglieder aus, entsprechend ist sein Interesse, die Fitness seiner Mitglieder hoch zu halten. Tremere im Außeneinsatz (Öffentlichkeit der Camarilla, überhaupt das Auftreten und Wirken von Tremere außerhalb der Mauern ihrer Gildehäuser) müssen in der Lage sein, die Position des Clans gegen die der anderen Clans zu behaupten. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, muss die Infrastruktur des Clans dicht, strikt, schnell und aktuell gestaltet sein. Teil dieser Infrastruktur ist, dass HuC nicht in Form von einzelnen, regionalen Parzellen oder im individuellen Rahmen arbeitet, sondern als Gruppe, als Netzwerk.

Informationsfluss und die Konservierung von Informationen sind existenziell. Wissen ist Macht und Macht bedeutet Stärke. Regelmäßige Besprechungen, persönlicher Austausch und das Verfassen von Berichten gehören zum Alltag, lokal wie überregional. Im LARP kann man das tatsächliche Volumen all dessen natürlich nicht umfassend abbilden, es hat sich jedoch etabliert, dass Tremere-Spieler ihren Clan regelmäßig über Beobachtungen, Erkenntnisse, Begebenheiten, etc. informieren. Dies wird über real erstellte Berichte dargestellt.

Das Berichtswesen im Spiel: Um den realen Zeitaufwand in Grenzen zu halten, sind ein vollständiges IT-Ausformulieren und eine vollständig IT gehaltene Form der Berichte nicht von Nöten. Die Berichte können im Stichwort-Stil und ggf. auch OT verfasst werden. Hauptsache: Sie werden verfasst und an die Mitspieler weitergeleitet. Wer seine HuC-Berichte gern vollumfänglich IT formulieren und ausgestalten möchte, kann dies selbstredend gern tun. Beim Berichtswesen wird u.a. auf den Inhalt und die jeweiligen Adressaten geachtet: Je nach Inhalt eines Berichts ist der Bericht ggf. nur zur Vorlage beim lokalen Regenten (oder dessen Stellvertreter) geeignet oder kann allen Mitgliedern des Clans vor Ort zur Verfügung gestellt werden. Der Turnus, in dem Berichte anfallen, hängt ganz wesentlich von den Aktivitäten des Charakters und den IT-Ereignissen in der Domäne ab. Die Frequenz der Berichte richtet sich letztlich nach der Spielfrequenz des berichtenden Charakters. Üblicherweise wird zu jedem besuchten Spielabend ein Bericht verfasst. Wenn aus OT-Gründen (Familie, Beruf, Krankheit, etc.) Berichte nicht erstellt werden können, ist das natürlich kein Problem. Für das echte Leben haben alle Verständnis. In diesem Falle einfach eine kurze OT-Meldung an die Clanskollegen und die Spielleitung senden, in der man auf den OT bedingten Ausfall eines Berichts hinweist.

Folgende Themen sind für einen Bericht von Interesse, wobei bei unverändertem, bereits bekanntem Status Quo natürlich nicht in jedem weiteren Bericht zuvor Berichtetes wiederholt werden muss. Die Auflistung ist exemplarisch gedacht, als Orientierung:

  • Gesellschaft der Domäne und/oder Anwesende auf einem gesellschaftlichen Treffen: Welche Personen umfasst die Domäne? Welche Kainiten sind der Domäne fest zugehörig, wer ist regelmäßiger oder sporadischer Gast? Name, Clan, Status, ggf. Ämter, ggf. Kinder, Mündel und so weiter.
  • Gefüge innerhalb der Domäne und Überlegungen darüber: Welche Clans sind stark und einflussreich, welche eher nichtig? Welche Clans stören, welche sind für den eigenen Clan ein Gewinn? Gibt es Clans, die Anschluss suchen, denen man ggf. Support bieten kann, ihre Position zu verbessern, natürlich gegen entsprechende Gegenleistungen? Welche Bündnisse oder Fraktionen gibt es in der Domäne oder auch über die Grenzen der Domäne hinaus? Gibt es offene Fehden und Feindschaften? Gibt es diesbezüglich lukrativ erscheinende Ansätze für den eigenen Clan? Welche Fraktion eignet sich für ein Bündnis, welche überhaupt nicht? Gibt es Clans oder Fraktionen, die ggf. verborgen eine bedeutende Größe sind, aus den Schatten heraus ihre Ziele vorantreiben und/oder relevante Entscheider in der Domäne sind, aber nicht als solche auftreten? Solche Dinge.
  • Politik und Struktur der Domäne und Status der Domäne: Dieser Punkt weist eine Schnittmenge zu den Fragen über das Gefüge der Domäne auf. Was ist die aktuelle politische Situation der Domäne, wie sieht das Machtgefüge aus? Ist die Domäne als stabil zu bezeichnen oder besteht Unruhe und drohen domäneninterne Konflikte? Sind die lokal besetzten Ämter und Posten in fester Hand oder zeichnen sich Veränderungen (lies: Optionen) ab? Sind die besetzten Ämter und Posten aus der eigenen Sicht sinnvoll besetzt oder gibt es Bedarf der Veränderung? Zu welchen Domänen unterhält die Domäne Kontakt? Weiß man etwas über den Stand der betrachteten Domänen in anderen Domänen? Und so weiter.
  • Aktuelles Geschehen in der Domäne: Besondere Vorkommnisse, übernatürliche, magische, okkulte Phänomene, Bedrohungen der Domäne und so weiter. Unter diesen Punkt fallen auch die aktuell laufenden Plots.
  • Gefüge innerhalb der Domäne, bezogen auf die Figuren: Inhaltlich sehr ähnliche Fragen wie zum allgemeinen Gefüge in der Domäne, siehe oben, nun jedoch heruntergebrochen auf die eher individuelle Ebene. Man beleuchtet die Stellung und den Aktionsradius der einzelnen Mitglieder der Domäne und der regelmäßigen Gäste. Betrachtet und beurteilt wird auch, ob eine Person für den eigenen Clan von Interesse ist, ein Partner ist oder einer sein könnte, ob eine Person Animositäten gegen den eigenen Clan (oder gegen die eigene Person) aufweist oder offen feindselig ist, etc. pp.
  • Charakterbezogene Informationen: Dieser Punkt weist eine Schnittmenge zum voranstehenden Punkt auf. Gemeint sind hier relevant erscheinende Informationen über die einzelnen Figuren. Was weiß man über die fest in der Domäne ansässigen Kainiten? Gibt es Themen oder Probleme, die eine Figur belasten und herausfordern? Gibt es fragwürdige Gerüchte, gibt es Geheimnisse? Was sind die Stärken der Figuren, z.B. auch in welchen Fähigkeiten scheinen sie besonders gut zu sein? Welche Geschäfte und Verbindungen, welche Interessen und Ziele verfolgen die Figuren? Gibt es Schwachstellen, neuralgische Punkte, die man - vielleicht einmal - ausnutzen könnte? All solche Informationen.
  • Belange rund um den Clan "extern": Wenn nicht bereits mit den anderen Punkten aufgegriffen, ist hier Raum für einen Blick auf die Domäne bzw. die Öffentlichkeit in Zusammenhang mit dem eigenen Clan. Bestehende Bündnisse, Ziele, Ideen für eine Entwicklung bzw. Festigung der Position und Macht des Clans? Gibt es Herausforderungen oder Probleme in der Außenpolitik? Wird HuC von einer Partei, einer Fraktion, einer Person herausgefordert? Gibt es Anfragen an den Clan, was sein Mitwirken und/oder seine Fähigkeiten betrifft? Welche Projekte und Pläne könnte der Clan in der Domäne verfolgen?
  • Belange rund um den Clan "intern": Hier finden interne Projekte, Vorfälle, Beobachtungen, etc. Erwähnung.
  • Die eigene Person betreffend: Womit befasst sich der eigene Charakter aktuell hauptsächlich, intern wie extern? Gibt es hier Fortschritte oder Schwierigkeiten? Was sind die (nächsten) Ziele?
  • Sonstiges & Fragen: Alles, was sonst noch aufgefallen ist oder wichtig erscheint. Keine Auflistung von Nichtigkeiten, es sei denn, diese sind explizit angefragt. Und natürlich: Fragen!

Wichtig: Abhängig vom Thema bzw. situativ ist es sinnvoll, die Informationen, Eindrücke und Überlegungen, die zusammengestellt werden, mit Hilfe einer Anmerkung zu klassifizieren. Gemeint sind z.B. solche Anmerkungen: Gesicherte Information, Gerücht oder Spekulation, eigene Überlegungen bzw. Einschätzung. Evtl. ist auch die jeweilige Quelle von Interesse und/oder in welchem Personenkreis die betreffende Information, Gerücht und Co kursiert. Vor allem wenn es sich um "nicht so ganz legal" erworbene Informationen handelt (Erwerb durch Belauschen, Diebstahl, Erpressen, etc.), sollte auf diesen Umstand hingewiesen werden, damit alle Clanskollegen den Hintergrund einschätzen können und nicht etwa aus Unkenntnis eine Reaktion heraufbeschwören.

In der Regel lassen sich Themenbereiche sparend zusammenlegen. Die Anordnung bzw. Reihung der Themen kann frei definiert werden. Die Auflistung dient lediglich der Orientierung.

Übrigens: Schönreden mag Haus und Clan nicht. Wenn etwas schief gelaufen ist, dann ist es schief gelaufen, wenn etwas im Argen liegt, liegt es im Argen – und das wird beim Namen genannt.

Auch wenn das Berichtswesen Mehraufwand für Tremere-Spieler beinhaltet, zahlt es sich aus. Ein Clan, der gut informiert ist, kann in der Öffentlichkeit ganz anders auftreten, wirken und agieren, seine Position und seine Macht festigen und ausbauen, kann sich sinnvoll an den Belangen der Domäne beteiligen und dadurch auch seine eigenen Ziele besser voranbringen. Also: Schreibt, tauscht Euch aus, haltet Euch gegenseitig auf dem Laufenden! :-)

Thaumaturgie & HuC

Die magischen Fähigkeiten des Clans sind ein zentrales Element, sie machen Haus und Clan Tremere weitgehend einzigartig. Nur wenige andere Clans verfügen über vergleichbare oder ähnliche Fähigkeiten - und jene sind nicht regulär in den Reihen der Camarilla vertreten. Die unrühmliche Geschichte von HuC begründet, weshalb nahezu alle anderen Clans mit einem gewissen Misstrauen, mit Missgunst und teilweise mit Verachtung auf HuC blicken. Die magischen Fähigkeiten von HuC sind in Teilen Garant für die Akzeptanz des Clans in der Camarilla, denn es gibt immer wieder Herausforderungen, in denen die Camarilla auf diese Gaben angewiesen ist. Das Ganze ist ein Zweckbündnis: Die Camarilla erlangt Zugriff auf relevante Fähigkeiten und mit HuC in ihren Reihen einen nicht zu verachtenden Mitstreiter für ihre Ziele, während HuC kein Dasein am Rande mehr führen muss und sich im Schutze der Sekte entfalten kann. Das bedeutet: Der "Wert" von HuC in der Camarilla und damit die "Daseinsberechtigung" von HuC in der Camarilla wird maßgeblich durch seine magischen Fähigkeiten konsolidiert. Aus diesem Grund legt HuC ein besonderes Augenmerk auf seine magischen Fähigkeiten und hütet diese mit allen Mitteln. Die Thaumaturgie unterliegt höchster Geheimhaltung.

Gerade weil diese Fähigkeit derart abgeschottet wird vor dem Einblick Dritter, findet sich hierin auch einer der Gründe für die übliche Vorsicht gegenüber Haus und Clan Tremere. Niemand Externes kann das Potential dieser Fähigkeiten einschätzen – dies schürt Respekt und Abstand, bzw. hebt HuC in eine besondere Position. Die Unsicherheit der Anderen ist für die Stellung von HuC also förderlich, sogar notwendig. Fallen bei irgendeinem Kainiten Spuren von Magie in der Aura oder Gegenstände mit einer magischen Abstrahlung auf, ist dieses sofort an den Clan zu melden. In der Regel ist HuC bemüht, Clansfremde mit magischen Fähigkeiten "auszusondern" oder mindestens zu kontrollieren, denn es könnten Konkurrenten werden, wenn nicht sogar Feinde, die die Stellung von HuC in der Camarilla gefährden oder HuC mit ihren eigenen "Waffen" schlagen könnten.

Konkrete Fakten über die magischen Fähigkeiten von HuC unterliegen somit der Geheimhaltung. Außerdem ist die Weitergabe dieser Fähigkeiten an Nicht-Tremere untersagt - ausgenommen einiger weniger Ausnahmen, über die ausschließlich ranghohe Mitglieder des Clans verfügen können.

Der Umgang mit Thaumaturgie in der Öffentlichkeit ist heikel, sowohl im Gespräch, als auch in der Anwendung. Grundsätzlich muss bedacht werden, dass die "Mystik" um diese Disziplin aufrechterhalten wird.

Thaumaturgie in der Konversation

Jeder Tremere, der in der Öffentlichkeit verkehrt, wird dann und wann mit Gesprächsthemen rund um die Thaumaturgie konfrontiert. Das lässt sich nicht vermeiden. Denkbar sind allgemeine Gespräche über magische Fähigkeiten, Gerüchte darüber, die jemand zu verifizieren oder zu falsifizieren sucht, oder auch konkrete Anfragen, wenn es um das Lösen von Aufgaben oder Problemen geht, bei denen möglicherweise magische Fähigkeiten behilflich sein können.

In diesen Situationen ist ein Spagat gefragt. Auf der einen Seite dürfen keine relevanten bzw. kritischen Informationen preisgegeben werden, auf der anderen Seite will und muss HuC Gesprächspartnern seriös begegnen, um keine Vorurteile zu schüren.

Allgemein gilt: Oberflächliche, grobe Informationen gelten als unbedenklich und können preisgegeben werden, Details und konkrete Angaben werden ausgespart. Unter konkrete Angaben fallen z.B. Informationen wie magische Fähigkeiten konkret gewirkt werden, welche Utensilien hierfür benötigt werden oder auch konkrete zeitliche Angaben über Effekte. (Sollte es situativ unvermeidbar sein, konkrete Angaben zu tätigen, verfährt HuC üblicherweise so, dass die Angaben moderat überzogen werden: Es werden mehr Utensilien oder ein längerer Zeitraum angegeben als tatsächlich benötigt.)

Man kann einem magischen Laien das Thema Magie über eine grobe Erläuterung verschiedener Magietheorien näher bringen, man kann über einzelne (vorzugsweise jene, die potentiell ohnehin öffentlich bekannt sind) magische Fähigkeiten und Effekte sprechen, hält sich hierbei jedoch mit zu tiefen Einblicken zurück. Ist man unsicher, bittet man den Gesprächspartner, den Austausch zu vertagen - man bespricht sich dann mit dem Vorgesetzen, wie man den Austausch fortführen kann bzw. darf. Alternativ leitet man das Gespräch einfach direkt an einen ranghöheren Tremere weiter.

Wird man - gefühlt oder tatsächlich - zu tiefschürfend über magische Themen befragt, ist es vollkommen legitim, den Gesprächspartner höflich aber bestimmt darauf hinzuweisen, dass man sich zu derart detaillierten Fragen nicht äußern kann und wird. Jeder seriöse Gesprächspartner wird das akzeptieren. Erhält man den Eindruck, dass der Gesprächspartner einen aushorchen möchte, evtl. sogar Geheimnisse zu Tage befördern möchte, zieht man sich so rasch wie möglich aus dem Gespräch zurück.

Definitiv ist darauf zu verzichten, Gesprächspartner mit "Magie-Märchen", d.h. frei erfundenen Unwahrheiten, abzuspeisen. Im ungünstigsten Falle wird ein solches Verhalten offenbar und HuC hat sich als Ansprechpartner unmöglich gemacht. Auch "esoterisch durchgeknalltes Gerede" ist zu vermeiden, weil es HuC in ein völlig falsches Licht rückt und der Außenwirkung des Clans schadet.

Es ist denkbar und erlaubt, teilweise sogar sinnvoll, dass HuC magische Themen proaktiv einbringt. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn sich die Domäne einer neuen Herausforderung gegenübersieht und HuC Optionen sieht, die Lösung des Problems mit magischen Fähigkeiten voranzutreiben. HuC wird sich in einer solchen Situation nicht ungebührlich ins Rampenlicht bewegen, aber die eigenen Möglichkeiten bei den entscheidungstragenden Stellen einbringen.

Thaumaturgie in der Anwendung

Die öffentliche Anwendung von Thaumaturgie sollte unter soweit machbarem Ausschluss derselben stattfinden. Begründbar ist dies z.B. mit Verweis auf die Gefahren, die diese Fähigkeiten bzw. deren Durchführung beinhalten, und/oder die Anforderung hoher Konzentration der Durchführenden.

Wenn sich keine absolute Separation von Zuschauern herstellen lässt, sorgt der geübte Tremere für ein gebührendes "Tamtam", um die wahren Abläufe zu verbergen. Gegebenenfalls spinnt man ein ausgiebiges Magie-Gefasel um einen Prozess, der eigentlich in wenigen Augenblicken durchführbar wäre. Gleiches gilt für evtl. notwendige Komponenten: Sie sollten in einem Allerlei an Utensilien untergehen.

Diese Scharade um die Anwendung hat - neben dem IT-Verschleiern konkreter Einblicke - den positiven OT-Nebeneffekt, dass eine Szene entsteht, die das Spiel aller bereichert.

Die Darstellung von Magie im LARP ist grundsätzlich ein schwieriges Thema, siehe Artikel Disziplinen - Magische Fähigkeiten. Soweit möglich, wird eine stimmungsvolle, spannende und schöne Umsetzung angestrebt. Einfallsreichtum und Improvisation for the win!

Dresscode

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Es gibt ihn. Mitglieder von Haus und Clan Tremere kleiden sich ihrem Status gemäß (Patrizier-Clan) in einem adäquaten Stil – gute Garderobe ist Standard. Ob "gute Garderobe" nun ein Anzug, Gehrock oder ein schlichtes, elegantes Kleid ist, sei jedem frei gestellt. Natürlich kann es – je nach dem, aus welcher Epoche der Charakter stammt und wie anachronistisch derselbe veranlagt ist – bei dieser Bekleidungsnorm verschiedene "Zeitalter" geben.

Wichtig: Haus und Clan tritt nicht pompös auf. Das ist nicht ihr Ding. Sie sind korrekt, sachlich und akkurat gekleidet, aber nicht aufgedonnert (das überlässt man lieber Clan Toreador). Für spezielle Anlässe (Vernissage, Hofhaltung, Ball) kann die Richtlinie nach oben aufgedehnt werden, aber auch in solchen Situationen wird Haus und Clan darauf bedacht sein, "passend" zu wirken und nicht "übertrieben".

Es kann Ausnahmen von der Norm geben, aber diese sollten definitiven Seltenheitscharakter haben und in einem besonderen Charakterhintergrund begründet sein. Thema "Spezial-Outfits": Roben, Umhänge usw. können situativ angemessen sein und das Flair des Spiels unterstützen (z. B. in einer Szene, in der Magie gewirkt wird), sie sollten jedoch nicht als Standard-Garderobe verwendet werden, das wäre zu sehr Klischee.

Verhalten, Haltung, Konflikte

Tremere sollten grundsätzlich ein korrektes, gemäßigtes, diskretes Verhalten an den Tag legen – intern wie vor allem extern. Das ist der Standard. Dennoch: Auch Tremere unterliegen den üblichen Schwächen und Eigenheiten, die jeder Charakter in und mit sich trägt. Rötschreck, Raserei, persönliche Trigger, Emotionen, Hunger, etc. zehren auch an einem Tremere und brechen sich zuweilen Bahn.

Im Internen

Innerhalb des Clans geben der Codex und das Rangsystem eine straffe Hierarchie vor und verlangen Respekt gegenüber den Clanskollegen, vor allem in Richtung "oben". Allerdings wird ein Tremere, solange es keinen Grund gibt, dieses nicht einzuhalten, sich auch nach "unten" adäquat verhalten.

Haus und Clan stellt eine Gemeinschaft dar, die klar strukturiert und auf einander aufgebaut ist. Konflikte im Inneren würden den Clan auch nach außen gefährden. Daher wird auffälliges internes Verhalten negativ zu Buche schlagen und geahndet werden.

Auf der anderen Seite kann es selbstverständlich zu Rangeleien und Unstimmigkeiten zwischen verschiedenen Tremere kommen - die Leistungsorientiertheit des Clans "züchtet" förmlich Konkurrenz und damit einhergehende Unebenheiten. Ein gewisses Maß wird hierbei jedoch nur ungern überschritten werden, allein ob der Kenntnis drohender Abmahnungen und Strafen. Wenn es solche Konflikte gibt, finden sie eher hinterrücks und im Verborgenen statt.

Letzten Endes unterliegen interne Spannungen der allgemeinen Situation, dem Gegenstand des Anstoßes, den beteiligten Persönlichkeiten und deren Charakterzügen und schließlich der Bewertung des zuständigen Gildehaus-Vorsitzenden. Generell sollte jeder Tremere hinreichend indoktriniert sein, dass ein Instabilität verursachendes Verhalten nicht statthaft ist und ggf. nicht nur einzelnen Tremere schadet, sondern dem Clan an sich. Außerdem stehen sowohl Codex als auch das 1er-Blutband an den Clan Pate, dass ein Tremere weiß, wo sich der rechte Weg befindet.

Offene Konflikte ergeben sich selten und würden äußerst schnell beendet werden - notfalls mit aller Härte.

Der persönliche Umgang zwischen Tremere ist eine schwierige Frage. Der Clan ist darauf bedacht, die Bildung von zu engen Bindungen zu unterbinden, bzw. von vornherein auszuschließen: Adepten werden nicht von ihrem Sire ausgebildet, werden verschiedenen Mentoren zugeordnet, werden zwischen Gildehäusern verschifft usw. - "Seilschaften" innerhalb des Clans, die sich durch eine langjährige gleiche Konstellation und dadurch bedingter (zu großer) Vertrautheit bilden könnten, würden das Gefüge des Clans verschieben und letztlich die Hierarchie gefährden. Somit ist dies ausdrücklich unerwünscht. Auf der anderen Seite ist eine ordentliche Arbeitsbasis inklusive einer angemessenen Arbeitsatmosphäre Grundlage für das Funktionieren der Abläufe im Inneren.

HuC muss also einen Scheideweg bestreiten, der a) ein leistungsförderliches Umfeld schafft und b) einer internen Gefährdung vorbeugt. Aus dieser Überlegung heraus begründet sich die auch im internen vertretene Position des diskreten, respektvollen Umganges. Wirkliche Vertrautheit ist demnach nur selten anzutreffen, vielmehr herrscht ein sachlich-kollegiales Klima, insbesondere auf den "unteren" Rängen, nach "oben" hin ein respektvolles und ergebenes Verhalten. Haus und Clan nutzt in aller Regel "Sie" + Nachname - auch intern. Ausnahmen sind möglich, sind aber selten und werden ggf. auch nicht offen zur Schau gestellt, um keine argwöhnische Blicke auf sich zu lenken.

Des Weiteren zählt im Clan einzig und allein der clansinterne Status und nicht der innerhalb der Camarilla getragene. Gerade weil sich jegliche Befugnisse und Weisungen im Inneren auf die Dienstgrade beziehen, ist es zwingend Sitte, sich einander mit Namen und Rang vorzustellen (diese Regelung kann höchsten von einem ranghöheren Tremere unterlassen werden – jeder Adept ist aber gut beraten, dieser Förmlichkeit nachzukommen).

Im Externen

Standard 1: Haus und Clan präsentiert sich als Einheit.

Standard 2: In der Öffentlichkeit tritt Haus und Clan seriös, diskret und korrekt auf.

Die Camarilla ist die definitive "Heimat" von Haus und Clan Tremere. In dieser Sekte ist Haus und Clan über Jahrhunderte hinweg von einer sehr randständigen (Außenseiter-) Position zu einem wohl etablierten, anerkannten Clan aufgestiegen - HuC ist Patrizier-Clan. Ohne die Camarilla wäre HuC vermutlich nicht in der heutigen Position, was im Umkehrschluss bedeutet, dass diese Sekte absolut stützenswert ist, möchte Haus und Clan diese Stellung weiterhin bewahren und die Errungenschaften konservieren und weiter ausbauen. Außerdem sind die Grundsätze der Camarilla passender für das System und die Ordnung des Clans als die Grundzüge anderer Fraktionen bzw. Sekten. So steht HuC für die Camarilla ein und wird sich stets für eine stabile und zielsichere Politik in derselben bemühen.

Haus und Clan arbeitet nach dem Prinzip: "Wir haben eine gut situierte Stellung inne, die wir erhalten möchten. Wir stützen Parteien, die unsere Unterstützung verdient haben, bzw. die, bei denen es für unsere Position lukrativ erscheint und wir werden gewiss nicht diejenigen sein, die Unstimmigkeiten verursachen, so dies vermeidbar ist."

Feindseligkeiten explizit zu provozieren, sollte nach Möglichkeit umgangen werden, bzw. wenn, gut begründet werden können. Natürlich muss HuC / ein Tremere nicht auf Zwang "gut Freund" mit jedem sein. Bekannte Unebenheiten werden jedoch zumeist nicht durch Haus und Clan vorangetrieben, aufgebaut und zur Zuspitzung gebracht, sondern eher mit abwartender, diplomatischer Distanz betrachtet, allerdings in strikter Beobachtung und Rücksprache mit den Vorgesetzten.

Bei definitiv nicht mehr tragbarem Verhalten anderer gegenüber HuC gesamt oder einzelnen Mitgliedern wird mit der Führung eine "Lösung" ersonnen und umgesetzt. Treten solch ernsthafte Unstimmigkeiten auf, ist höchster Alarm gegeben. Haus und Clan schätzt es nicht, wenn seine Position und/oder einzelne Mitglieder angegangen werden - und schon gar nicht, wenn dies ohne definitiven Grund stattfindet. So etwas lässt sich HuC nicht gefallen. Der Clan vertritt in diesem Falle seine Mitglieder und wird sich dafür einsetzen, die Angelegenheit zu klären. Einer für alle, alle für einen. Es gibt mehr oder minder das ungeschriebene Gesetzt, dass wenn man sich mit einem Tremere anlegt, man sich mit dem Clan anlegt, bzw. sollte man einen einzelnen Tremere direkt bedrängen, der Clan dieses erfährt und sich der Sache annimmt - was nicht sonderlich schön sein dürfte für den Aggressor.

Wie solch eine Klärung aussieht, hängt von verschiedenen internen wie externen Faktoren und der allgemeinen Situation ab. Grob gibt es zwei Wege: politisch-diplomatisch <> brachial-unnachgiebig.

Der diplomatische Weg zielt darauf ab, die Angelegenheit relativ friedlich und "höflich" aus der Welt zu räumen. In der Regel bleiben hierbei gute Möglichkeiten des Gefallen-Handels offen, da man ja großzügig "Verständnis" und "Entgegenkommen" zeigt, was man in Rechnung stellen kann. Der strikte Weg geht wesentlich direkter und "unfreundlicher" zur Sache. Hier stehen nicht mehr primär eine verbale Klärung und ggf. Gefallen-Handel im Vordergrund, sondern das (öffentliche oder private) Demonstrieren von Macht, bzw. die Durchsetzung der eigenen Interessen.

Die Wahl der Mittel ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Im härtesten Fall wird HuC auch einen Abgriff ohne Kompromiss durchführen. Bei weniger härteren Begebenheiten evtl. eine ausreichende Blutmenge als Unterpfand einfordern o. ä. - es gibt unzählige Möglichkeiten. Welcher Weg beschritten wird und ob eine Klärung zeitnah, öffentlich oder im Untergrund herbeigeführt wird, ist je nach Situation zu entscheiden. Fakt ist, dass solche Belange überlegt und in Hinblick auf weitere Möglichkeiten, konsekutive Probleme und sekundäre Optionen beschlossen werden. Außerdem regelt dies der Clan, Alleingänge sind nicht erwünscht – also ist Rücksprache mit den Vorgesetzten zu halten.

Als weiterer Punkt des öffentlichen Interesses: Haus und Clan hat es nicht nötig, sich bei irgendjemandem "anzubiedern". Dies wird nicht gern gesehen. Natürlich bietet HuC seine Unterstützung an, aber dies geschieht in sachlicher, neutraler Form. Alles andere wäre nicht standesgemäß.

Im politischen Umgang sei im Übrigen davor gewarnt, Gespräche, Forderungen, Zugeständnisse etc. im "Namen von Haus und Clan" zu tätigen. Dieses Recht fällt eher Regenten und Höherrangigen des Clans zu. Bei übergreifenden Themen liegt dieses Recht indes sogar einzig bei der überregionalen Führung, dem Lord. Wenn sich ein Adept in solchen Unterredungen befindet - ohne dass bis dahin eine Rücksprache und klare Arbeitsanweisung mit seinem Regenten stattgefunden haben - sollten ggf. positive, in Aussicht stellende Formulierungen gewählt werden, jedoch keine definitiven Zusagen und schon gar keine, die "Haus und Clan" umfassen. Das, was öffentlich in solch einem Falle auch für alle anderen jüngeren Kainiten gilt ("Ich werde Ihr Anliegen gern mit meinem Primogen / Ahnen besprechen..."), kann auch HuC gut als Platzhalter und Zeitgewinn dienen.

Neben diesen Statuten ist festzuhalten, dass die internen Ränge von HuC nicht an die Öffentlichkeit getragen werden. Hier spielen nur die externen Ränge (Camarilla-Status und etwaige Ämter der Camarilla) eine Rolle.

Menschlichkeit & Einstellung

Eine verbreitete These besagt: Haus und Clan Tremere sind die Bösen!

Nein, das ist nicht korrekt. Davon abgesehen, dass sowieso jeder Vampir in seinem Inneren etwas Böses trägt, ist nicht jeder Tremere automatisch "ultraböse", nur weil er Tremere ist.

Haus und Clan Tremere deckt ein extrem breites Spektrum an Lehre, Forschung und magischen Fähigkeiten ab. Entsprechend unglaubwürdig ist, davon auszugehen, dass alle Tremere mit fragwürdigen oder verwerflichen Themen beschäftigt sind. Vielmehr ist sogar davon auszugehen, dass nur eine Minderheit des Clans in Lehren und Forschungen involviert oder aktiv an diesen beteiligt ist, die aus menschlicher Sicht die moralischen Grenzen sprengen. Klar ist, dass es Tremere gibt, die solche Themen als Schwerpunkt haben. Das sind Figuren, die im unteren Bereich der Menschlichkeit angesiedelt sind oder einem Pfad folgen.

Alle anderen Tremere verteilen sich auf die unterschiedlichsten Fachgebiete und stehen somit nicht automatisch mit abgründigen Lehren und Forschungen in Verbindung. Entsprechend kann die Mehrheit des Clans im Mittelfeld der Menschlichkeit verortet werden. Vermutlich jedoch eher die unteren Ränge des Mittelfeldes, denn grundsätzlich verlangen Forschung und Lehre eine gewisse sachliche Distanz und es sind nicht moralische Gesichtspunkte, die jene begleiten, sondern die Orientierung an Leistung und Ergebnissen. Gleiches gilt für die magischen Fähigkeiten, mit denen sich jeder Tremere beschäftigt: Blutmagie ist nichts "Gutes" und alles andere als moralisch unbedenklich. Hohe Menschlichkeitswerte stellen in den Reihen von HuC eine Ausnahme dar, eventuell zu finden bei sehr jungen Charakteren, deren Menschlichkeit über die Zeit sinken wird, oder speziellen Charakterkonzepten.

Ausnahmen von der Norm

Die oben gegebenen Gesichtspunkte arbeiten die Richtung heraus, die für das Gros des Clans Gültigkeit besitzt. Nichts desto trotz sind Abweichungen möglich. Gerade im LARP sind aber Abweichungen von der Norm nur dann Abweichungen von der Norm, wenn es eine gewisse Substanz an Norm überhaupt gibt. Konträre Charakterkonzepte können das Spiel zwar bereichern, aber eben nur dann, wenn im Spielgefüge ihre konträre Position (bei Vorhandensein besagter Norm) sichtbar wird. Zudem bergen sie die unter Umständen nur schwer zu kontrollierende Gefahr, ungewollte Nebenwirkungen, zu weite Kreise und Störungen für das Spiel aller Tremere zur Folge zu haben. Aus diesen Gedanken ergibt sich, dass nur selten "unübliche Tremere" im Spiel vertreten sind bzw. zugelassen werden. Bei Ideen in dieser Richtung bitte Rücksprache mit der Spielleitung wahren. Einen Anspruch auf exotische Konzepte gibt es nicht.